Nur Sachwerte sind resistent gegen die drohende Hyperinflation. Zieht man zusätzlich die Bankenksise und den aktuellen Zerfall der Währungssysteme in Betracht, sind solide Kryptowerte und physisches Edelmetall die erste Wahl der Investitionsmöglichkeiten.
Seit Jahresbeginn haben wir an den Kryptobörsen einen Kursanstieg bei Bitcoin von 16'000 Dollar auf 30'500 Dollar am 15. April 2023 beobachtet. Dies bedeutet eine knappe Verdoppelung. Seither ist der Kurs wieder leicht gesunken. Am 15.6.2023 stand der Kurs bei 26'000 Dollar. Diese Seitwärtsbewegung ist typisch. Vermutlich wird sie auch in diesem Jahr noch andauern. Der allseits erwartete oder eher erhoffte Höhenflug ist bisher ausgeblieben. Man kann diese Situation auch als Ruhe vor dem Sturm bezeichnen.
Betrachtet man die Situation aus Anlegersicht, so kann man den Bitcoinmarkt als relativ stabil betrachten. Relativ heisst in Beziehung zu den Turbulenzen im Bankensektor, zu der immer schneller steigenden Inflation und zum Versuch der Zentralbanken, die Inflation mit Zinserhöhungen einzubremsen. Höhere Zinsen bedeuten für viele weitere Banken den Untergang. Das wird sich als weitere Turbulenzen im Finanzmarkt auswirken. Sollten die Zinsen wieder gesenkt werden, beutet das eine weitere Geldmengenausweitung am Markt. Damit einher geht eine weiter ansteigende Inflation und einen massiven Verlust des Geldes an Kaufkraft.
In solch unsicheren Zeiten besinnen sich die klugen Anleger auf Sachwerte. Dazu gehören Edelmetalle, Kunstgegenstände, Oldtimer, etc. Auch digitale Werte bieten sich als Inflationsschutz an.
Bitcoin, das digitale Gold
Bitcoin wird oft als das digitale Gold bezeichnet, und das mit gutem Grund. Vergleichbar mit physischem Gold kann man Bitcoin heute am Markt in vielen Unternehmen gegen physische Waren eintauschen. Ebenso kann man Bitcoin an den Börsen gegen andere Währungen handeln. Die maximale Anzahl an Bitcoin ist auf der Blockchain auf 21 Millionen Stück festgelegt. Die Geschwindigkeit der Bitcoinproduktion halbiert sich alle vier Jahre. Damit dauert es noch bis ins Jahr 2140, bis alle Bitcoins produziert sein werden. Durch Verlust der notwendigen Zugangscodes gehen laufend Bitcoins unwiederbringlich verloren. Bis heute sind das schon über 5 Millionen Bitcoin. Zieht man in Betracht, dass immer mehr Menschen und vor allem auch institutionelle Anleger sich in die Kryptowelt vorwagen, umso mehr steigt die Nachfrage. Damit ist Bitcoin ein knappes Gut. Entsprechend steigt der Preis (natürlich mit erheblichen Schwankungen) laufend an.
Auch einem anderen Vergleich hält Bitcoin mit dem physischen Gold stand. Betrachtet man die Kosten, um 1 Bitcoin zu produzieren mit den Kosten für die Produktion von einem Kilo Gold, so sind wir heute schon in derselben Grössenordnung. Und je weniger von dem raren "Material" noch abbaubar ist, umso grösser werden die Kosten für dessen Gewinnung.
Physisches Gold
Ein sicherer Wert in Krisenzeiten ist auch physisches Gold. Nur wer das Gold physisch besitzt, kann sich dessen Wert sicher sein. Im Gegensatz dazu gibt es Goldzertifikate, die man ach so bequem bei der Bank in Auftrag geben kann. Bei manchen Zertifikaten soll das Gold (mindestens teilweise) physisch hinterlegt sein. Das Drittparteienrisiko ist jedoch nicht zu unterschätzen. Zudem ist wichtig zu wissen, dass weltweit bisher rund 210'000 Tonnen Gold gefördert wurden. An den Börsen werden jedoch Zertifikate auf Gold im Wert von über 800'000 Tonnen gehandelt. Das heisst, dass viele Zertifikate auf Gold nicht gedeckt sind.
Deshalb ist der physische Besitz von Gold sehr zu empfehlen. Als Notgroschen für einen möglichen Zusammenbruch des Banken- und/oder Finanzsystems empfiehlt es sich Gold in kleinen und kleinsten Stückelungen zu Hause «sicher» aufzubewahren. Damit kann man im Notfall Gold gegen Lebensmittel tauschen. Besonders eignen sich dazu 50 x 1 Gramm Tafeln, von welchen im Notfall das Gold grammweise abgebrochen werden könnte. Zum heutigen Zeitpunkt hat ein Gramm Gold einen Wert von ca. 70 Franken.
Für grössere Beträge zur Sicherung des Werterhalts empfiehlt sich die Einlagerung von Gold auf eigenen Namen und eigene Rechnung in einem Schweizer Zollfreilager. Experten empfehlen in der aktuellen Zeit einen Anteil von bis zu 20% des Vermögens in Edelmetallen anzulegen. Da nicht alles Gold ist, was glänzt, sollte auch Silber nicht ausser Acht gelassen werden. Mehr zu physischem und digitalem Silber erfahren Sie in meinem nächsten Artikel.
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